Über meine Malerei
- Ich wählte die quadratische Form von 1 x 1 m weil diese die grundlegende Basis für alle Ausmasse ist: eine ruhende Einheit, aus der Denken entsteht und sich befreit im Gegensatz zu anderen, willkürlichen Dimensionen der übrigen Rechtecke.
- Entschieden habe ich es vermieden, die Bilder einzurahmen. Lange genug wurden in der Kunstgeschichte den Gemälden Rahmen aufgesetzt, und zwar viel mehr um den Raum zu dekorieren, als um das Kunstwerk selbst zur Geltung zu bringen. Eigentlich benötigt jedes Gemälde als Passepartout nur die Wand selber, diese am besten in weisser Farbe.
- Aus meiner Ausbildungszeit folgte ich der Gewohnheit, die rohe Leinwand selber zu präparieren und montieren, um gut ausgeführte Aussenränder zu erzielen.
- Mein Berufsweg führte durch Werbung, Graphik, Innen-Dekoration und Innen-Architektur. Werkzeug: Bleistift und Pinsel, Material: hauptsächlich Tusche und Farbe. So entsteht jetzt im reifen Alter eine lebhaft pulsierende Malerei.
- Weshalb male ich nicht gegenständlich, obwohl die Ausbildung ihren Schwerpunkt im Figurativen hatte? Aus der Überzeugung, dass Geometrie eine heilige Notwendigkeit ist. Kosmische Kräfte offenbaren eine Welt, in der weder Gegenstände noch irdisch Sichtbares zu finden sind. Die spektrumsverwandten Töne des Dreifarbendrucks faszinieren mich, und die Natur mit ihren stets sich erneuernden Zyklen setzt sich durch. Subjektivität führte mich zur Abstraktion. Meine Malerei ist ein Bestreben, auf lang angesammelte Fragen Antworten zu finden.
Artur Jorge, 1989